Protestaktion gegen geplante Kürzung
Protestaktion gegen geplante Kürzung
Markkleeberg. Aufgrund der geplanten finanziellen Kürzungen durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz im Bereich der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten werden sich unter anderem das Markkleeberger Familienzentrum "Lichtblick" und der Verein Wegweiser an den angekündigten Protesten beteiligen. Vertreter beider Vereine wollen morgen nach Dresden fahren, um dort mit zahlreichen anderen Vereinen aus ganz Sachsen an der zentralen Aktion vor dem Sächsischen Landtag teilzunehmen. Im vergangenen Jahr standen für Projekte von Frauen- und Männereinrichtungen im Bereich der Landesdirektion Leipzig 82 000 Euro zur Verfügung, 2010 soll die Summe auf 25 000 Euro reduziert werden. Das wäre eine Kürzung der Mittel um fast 80 Prozent. "Das ist nicht angemessen und nicht tragbar", sagt Ines Weigelt, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Leipzig.
Ines Weigelt befürchtet Kahlschlag - Gleichstellungsbeauftragte und Vereine der Jugendarbeit demonstrieren morgen in Dresden
Borna. Nicht nur wegen der geplanten Streichungen in der Jugendarbeit soll es morgen ein Pfeifkonzert vor dem Dresdner Landtag geben. Auch Sachsens Gleichstellungsbeauftragte und Vertreter von Vereinen, die in diesem Bereich angesiedelte Projekte betreuen, stimmen in die Proteste gegen Kürzungen ein. Für Ines Weigelt, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Leipzig, ist es die erste Protestaktion: "Mal sehen, ob es uns gelingt, mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen und vor allem, ob es Wirkung zeigt." Notwendig sei eine Reaktion auf die Pläne in jedem Fall, so Weigelt. Denn die Mittel für Vereine und kommunale Gleichstellungsbeauftragte sollten bis zu 80 Prozent gekürzt werden. Damit drohe das Aus für zahlreiche Angebote. Für den Direktionsbezirk Leipzig hieße das konkret: Bisher geförderte Personalkosten könnten nicht mehr in der jetzigen Höhe gezahlt werden. Auch beantragte Projekte müssten teilweise abgelehnt werden. Ines Weigelt nennt in diesem Zusammenhang Unterstützung für den Verein Frauenforum Südraum Leipzig, die Frühstückstreffen in Brandis und Hohburg, die Frauenmesse in Wurzen und andere Veranstaltungen, die von den Gleichstellungsbeauftragten vor Ort organisiert werden. Angesichts der allgemeinen Finanzkrise hätten die Akteure keineswegs erwartet, dass der Rotstift um ihren Bereich einen Bogen macht. "Es war klar, dass in Zeiten der wirtschaftlichen Rezension Einschränkungen vorgenommen werden müssen. Daher haben sich die Einrichtungen auf eine Reduzierung der Fördermittel in Höhe von ungefähr 25 Prozent vorbereitet", betont Ines Weigelt. Die nun angekündigten 80 Prozent seien indes nicht hinnehmbar. Noch 2009 standen allein für Projekte zur Förderung der Chancengleichheit von Frau und Mann in der Landesdirektion Leipzig 82000 Euro zur Verfügung. 2010 sollen dafür 25000 Euro reichen. Ines Weigelt befürchtet Kahlschlag vor allem bei kleineren Aktionen in der Region, die in den vergangenen Jahren mit viel Engagement aufgebaut wurden und nun erste Wurzeln schlagen.
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